Freud und Leid…

… liegen wirklich sehr nahe beieinander…

Gestern hatten wir ja 3. Hochzeitstag und sind abends zu Giovanni gegangen, lecker italienisch essen; es war wie ein Urlaubstag, einfach wunderschön.

Wieder zu Hause sind wir nochmal mit den Hundejungs rausgegangen:
die Kleenen hatten Spaß,
Rupi lief nur linksherum im Kreis – er konnte nicht mehr gerade laufen

Erster Gedanke war, dass er sich wieder versprungen hat, denn der alte Herr neigt dazu mehrere Treppenstufen auf einmal zu nehmen. Ich habe ihn massiert und versucht alle Pfoten einmal durchzubewegen, was leider nur mit Schwierigkeiten ging, denn sie warten alle sehr steif und ließen sich nicht beugen; das gab mir echt zu denken.

Also habe ich bei meinem Tierarzt angerufen, der aber schon auf Notdienst ausser Haus war. Dann hat Micha seinen Tierarzt angerufen, der auch schon abends in Dabringhausen unterwegs war. Der hat uns dann die Nummer einer Leverkusener Tierklinik gegeben, wo Micha auch direkt anrief: wir sollen kommen.

Rupi und ich nahmen auf der Rückbank meines Autos Platz und der arme Micha fuhr uns schnellstmöglich nach Leverkusen. In der Tierklinik angekommen, hob ich Rupi – ohne Maulkorb und ohne Geknurre – aus dem Auto und trug ihn rein. Micha wollte mir helfen, aber es gibt dinge, die muss ich selber machen… Wir mussten noch ein wenig warten und so behielt ich Rupi auf meinem Schoß, was ihm wohl gut tat.

Der Doktor nahm sich sehr viel Zeit. Er machte einige Untersuchungen und tippte dann auf einen Schlaganfall. Dann erklärte er uns Behandlungsmethoden, u.a. Tropf; dafür hätte Rupi aber in der Tierklinik bleiben müssen und das würde nur gehen, wenn die ein Bett für mich neben den Tropf stellen…

Da der Allgemeinzustand von meinem alten Herrn „einigermaßen“ war, einigten wir uns mit dem Doc auf Schmerz- und Kortisonspritze und Vorstellung mit Arztbericht beim meinem Tierarzt.

Ein wenig erleichtert und völlig fertig sind wir dann mit Rupi wieder heim gefahren, wo sich die Kleenen  ganz dolle freuten, den Opi wieder zu haben.

Nach einem kurzen Gassi verfrachteten wir Jack in den Kennel, Schmitti auf seinem Deckchen und Rupi auf einer großen Hundedecke, auf der er völlig zusammengerollt lag. Als Micha und ich endlich fix und fertig ins Bett fielen, muffte Rupi rum, dass er viiiiiel zu weit weg von mir läge und so holte ich Rupi an seinen angestammten Platz, neben meinem Bett. Ich legte ihn auf die Seite und „bog“ ihn platt auf die Decke. Dann machte mein Opi einen gaaaanz tiefen Seufzer und schlief selig ein.

Ich konnte noch einige Zeit nicht schlafen:
ja, er ist alt
ja, er geht auf die 18 zu
ja, er hat Arthrose und Spondylose und sonst was

ABER: er WILL noch

Und so lange mein Opi will, trage ich ihn bis ans Ende der Welt

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