Schmitti und die Stöcke und Peitschen

Unser Schmitti kommt ja aus Irland und keiner weiß, warum er in die Abschiebehaft kam, denn er ist ein lustiger, schlauer und schöner Bursche.
Nimmt man in seiner Gegenwart irgendetwas langes, stock- oder peitschenartiges in die Hand, sieht man Schmitti immer kleiner werden, beschwichtigen und eigentlich nach einem Ausweg suchen. Selbst eine Bürste in der Hand, verstört den Kleinen (aber da muss er durch: der Biberpelz braucht Pflege)
Heute war wieder Hüten bei Frank. Da Claudia nicht konnte, fuhr Micha mit, denn ich wollte unbedingt auch mal eine Filmaufnahme unserer beiden Hütekünste haben, damit ich mal sehen kann, wie doof ich mich anstelle und was ich verbessern kann.
Leider was das Mädel, welches vor uns Training hat, noch da. Sie trainiert mit einer netten kleinen Hündin, die schon recht gut ist – man hört den Neid, oder? Diese kleinen Hündin findet aber kein Ende und ist so triebig, dass sie immer wieder zu den Schafen will. Frauchen redet in ganzen Sätzen mit ihr und droht dann immer : „Kommst du her? Das sind meine Schäfchen und nicht deine. Ich zähle bis drei…. Eins….. Zwei….“ Dabei wedelte sie ununterbrochen mit der Peitsche, so dass Schmittchen, der eine Minute vor der Peitschen-Wedelei noch enthusiastisch aus dem Landi wollte, keinen Bock mehr hatte und ich ihn vom Beufahrersitz – auf den er vollr Wonne schon geklettert war – raustragen musste. Dann sprach das Menschenkind als letzte Drohung „Drei!“ und schwang die Peitsche, dass sie knallte…..
Schmitti, der schon vorher zitternd auf der Weide stand, wollte daraufhin nur noch ins Auto. Das Geräusch hatte dazu geführt, dass Schmitti zu nichts mehr zu gebrauchen war. Er zuckelte sehr unlustig zu den Schafen, ein etwas lauter oder härter gesprochenes Kommando ließ ihn umdrehen und Richtung Auto laufen, wenn er mal lag, wollte er nicht mehr aufstehen… Wir haben 3 Durchgänge – inklusivem kräftigen Toben in der Nähe der Schafe – gebraucht, um die Schafe wieder vom Makel „seines früheren Lebens“ zu befreien. Das tat schon weh den kleinen Mann so verzweifelt zu sehen.
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Unser Herzensbrecher Schmitti
Das war mir eine große Lehre….
Nächsten Samstag versuchen wir es wieder und fangen wieder ganz langsam an…
Und wenn er kein Hütebub ist, dann ist es eben so, denn er ist Michas und mein kleiner Herzensbrecher