Was für ein Tag…

Und es hörte nicht auf zu schneien…

Also habe ich mir Luke und 2 Heuballen geschnappt und bin wieder zu den Damen rauf, die Heuraufe füllen und die Zelte entschneeen

Kleiner Luke vor großer Kulisse

Da sich meine Aufmerksamkeit „hinter“ unser Haus bezog, habe ich das Chaos vorm Haus überhaupt nicht mitbekommen:

Unsere wunderschöne, im Frühling zauberhaft duftende Marille ist Opfer des schweren Schnees geworden

Straße nach Kleinsporkert / Dirostahl dicht, kein Durchkommen. Außerdem waren auf dem Weg nach Großsporkert weitere 2 Bäume umgekippt und ein Auto „parkte“ auf der Wiese zwischen den Bäumen

Schon eher wollte unsere Müllabfuhr ihre Arbeit machen und von Kleinbeek Richtung Trotzhaus weiterfahren

Die Schneeketten hinten haben leider nicht vorm Abrutschen geholfen; andere Seite von Kleinbeek auch zu…

Micha hatte, den Landi wegen dieser Umstände „außerhalb“ Kleinbeeks geparkt, deswegen konnten wir dann zu den Bubis fahren und schauen, wie dort die Lage ist

Zwischenzeitlich hatte schon Thorsten angerufen, dass er uns gleich helfen wird, die Marille von der Straße zu entfernen. Also legte das „mobile Einsatz-Team Kleinsporkert/Kleinbeek“ los..,

Tolle Nachbarschaft – tolles Team <3

Zum Abschluss durften die Hundejungs, die das Müllauto im Dunkeln gruselig fanden, noch ne Runde im Schnee drehen

Und jetzt warten wir ab, was morgen alles noch passiert

Flieg Zelt, flieg…

Was für eine Sch****:

ein klein wenig stürmisch war/ist es heute und da ging eines der Zelte fliegen… hätte ich gerne gesehen.

Die armen Bubis waren ganz schockiert

Irgendwas stimmt hier nicht…
Es wurde 50m über den Zaun geweht
Die Horden sind ok, aber die Dachstangen…

Loch im Dach

Kann passieren, ist doof, aber was ich persönlich ganz blöd finde, ist, dass keine unserer Versicherungen den „Dachschaden“ übernimmt: „wenn es ein fester Stall gewesen wäre…“

Gepachtete Fläche, kein Landwirt im Hauptberuf, Tierschutzgesetz… irgendwie müssen wir alles beachten, bekommen aber dafür einen Tritt in den Hintern, recht herzlichen Dank

Wir sind später noch einmal schauen gefahren, ob das wieder „hingebogene“ Zelt dem Sturm getrotzt hat: hat es !!

Die Bubis haben wir mit einem gespendeten Weihnachtsbaum beruhigt

Leer :-)

Das Projekt „2024 – Scheune des Schreckens“ geht in die Endrunde. Wir sind es leid, die Scheune nicht nutzen zu können und haben beschlossen, einen Abrollcontainer kommen zu lassen, der gestern angeliefert wurde

Ganz ehrlich? Ich hatte meine Zweifel, ob die Größe reicht…

Ohne die Unterstützung Torstens und seiner Maschinen, würden wir wahrscheinlich die nächsten Jahre noch nicht fertig werden, denn auch mit Bagger Uschi und dem gelben Lieblingsgefährt von Micha war es im Heu immer noch sehr anstrengend: Danke Petra, mit dir gehe ich immer wieder in den Dreck, denn zusammen packen wir ALLES

Aber von Anfang:

Um 8 konnten wir ein wenig der Hilfe zurückgeben, denn bei Ute, Ann-Kathrin und Torsten wurde heute mit Beton gearbeitet.

Um 10 kam Michas Cousine Frauke mit Gatten und Freundin, um Klöngel für die Weihnachtsfeier ihres Rudervereines in unserem Chaos zu finden. Plötzlich schlugen alle Hundejungs an: Regine stand mit einer sehr stark blutenden Luise – Hundefreundin – vor der Tür. Kurz dem Besuch und Micha Bescheid gegeben, dass ich zum Tierarzt muss, Tierarzt angerufen, Rosa – 2. Hundefreundin – und die blutende, aber abgebundene Luise ins Auto, Regine eingeladen und los. 30 min. später lag Luise schon auf dem Behandlungstisch

Da die Wunde recht groß war, musste genäht werden. Während Luise schlafen gelegt und genäht wurde, habe ich Regine und Rosa nach Hause gefahren; Regine hat Luise später wieder abgeholt…

Als ich nach Hause kam, waren die „Schatzjäger“ schon wieder weg und Micha hatte schon die Hundejungs gelüftet.

Also konnten wir schon mit unserem Projekt weitermachen

Gute Arbeitseinteilung ist wirklich wichtig:

die beiden Petras wurden ins Heu geschickt, um alles in greifbare Nähe von „Uschi“ zu schieben, die dann das Heu in den Radlader packte, der Schaufel für Schaufel das alte Zeugs in den Container fuhr und direkt verdichtete.

Es ist vollbracht: das alte Heu ist raus – dafür habe ich jetzt eine Heustaub-Lunge

Was für ein Team

Micha, 2x Petra, Torsten

Jaaaaa fertig sind wird noch nicht, aber wir sind sooooo glücklich

Was noch gemacht werden muss?

  • der alte „Boden“ muss raus und klein gesägt werden
  • die dicken Holzbohlen bräuchten mal etwas gegen den Holzwurm
  • der neue Boden muss verlegt und befestigt werden
  • das Heu von draußen muss rein
  • das Holz, welches beim Ausräumen als noch noch verwendbar definiert wurde, findet auch noch ein Plätzchen

Höre ich gerade, dann habt ihr in 2025 garnicht mehr zu tun? Nix da, Projekt 2025 steht schon:

die olle Garage retten

Also wer nächstes Jahr ein Hobby braucht, bitte melden

Was für ein 13.

Wir wollten am Wichenende so viel schaffen:

Micha brachte mir sämtliches Holz zum Spalten runter

Micha wollte derweil das olle Holz auf den Hänger packen, um es endlich wegzufahren – eigentlich sollte es schon im diesjährigen Osterfeuer schmoren…

Bis heute Abend wollten wir fertig sein, damit der Holzspalter zurück gegeben werden konnte.

Was genau passiert ist, weiß ich nicht: Rolf hat mir ein wenig geholfen, wir hörten Etwas und dann kam Micha ganz ruhig um die Ecke und sagte völlig ruhig: „Wir haben ein Problem.“ Auf meine Frage, welches Problem antwortet er ganz trocken „Mein Finger ist ab…“

Dann fängt in meinem Hirn automatisch das Notprogramm an zu laufen:

Spalter aus, Stecker ziehen, Radio aus, Stecker ziehen, Hundejungs pinkeln lassen, Kühltasche mit Tiefkühlkost vollpacken – Rolf hat das abgetrennte, noch im Handschuh steckend, gefunden, Micha fragen, ob er seine Papiere dabei hat, ab ins Auto los…

Direkt zur Notaufnahme, Aufnahme, warten auf den Handchirurgen

Das Fingerglied wurde dann aus der Tiefkühltüte heraus geholt und Fingerstumpf und „Stück“ wurden inspiziert und nun fachgerecht verpackt.

Der Handchirurg hat ein sehr gutes Aufklärungsgespräch mit uns geführt, hat alle möglichen Szenarien mit uns besprochen: Micha hat sich fürs Annähen entschieden

Zwischendurch habe ich noch unsere Nachbarn gebeten, mit den Hundejungs rauszugehen

Danke Ronni, Svenja und Wiebke

Ich bin dann, als Micha in den OP gebracht wurde, kurz nach Hause, Köfferchen packen. Die oben genannte Helfertruppe <3 hat noch den Treckerschlüssel bekommen, da sie bei uns auf dem Hof aufgeräumt haben: ihr seid der Hammer

Die Helfertruppe hat ganze Arbeit geleistet- DANKE

Michas Op hat von 18.30 bis 21.30 Uhr gedauert

Nach 2 Whisky bin ich ins Bett gefallen…

Am nächsten Morgen habe ich – nach dem Sprichwort: Schenkt dir das Leben (Fingerkühl-Tiefkühl) Obst schenkt, mach Marmelade draus – „Pechmarmelade“ erstellt

So gegen 11 bin ich ins KKH. Der arme Micha lag mit dickem Verband und Draht im Finger unter einer Wärmedecke und sah aus, wie ein Häufchen Elend. Die OP ist gut verlaufen, ein paar Sachen konnten wieder verbunden werden, u.a. eine Vene, die Blut in rein, aber leider noch nicht rausführt. Dementsprechend werden Blutegel angesetzt…

Zuhause habe ich mich dann ans Holz begeben: restliches Holz spalten, kleine Stämme auf Palette gepackt, Timo hat mir die Gitterboxen zur Seite gestellt, so dass Frank seinen Spalter abholen konnte. Das Holz ist abgedeckt worden, der Aprilregen kann kommen, „Holzkrümmel“ entsorgt – ich komme wieder an den Landi ran, Hundejungs bespassen, Schafe versorgen

Und dann habe ich meine Seele gestreichelt und habe bei MC Doof Abendbrot organisiert.

Warm und füllend…

Jetzt falle ich ins Bett und hoffe, dass ich schlafen kann

Viel zu viel gewollt

Manchmal zeigt einem das Leben kurz und knapp, dass frau zu viel auf einmal will/möchte: heute z.B….

Da ich gestern ohne Michas Hilfe die Mähdels in ihre ‚Nachmittagsfrische‘ zu uns runter an den Bach gebracht hatte und alles gut gelaufen ist – danke Schmitti! – dacht ich heute, Jack könnte ja auch mal die Damen runter bringen. Schmitti könnte ich ja oben an der Zuhause-Wiese als Blocker ablegen und Jack könnte dann mal zeigen was er kann…

Wer Schmitti kennt, weiß, dass er ein kleiner Schlauberger ist – muss er von Ruppert haben: von wegen ‚liegen bleiben‘, aber der Reihe nach:

als ich den Zaun stromlos machte und den Zugang öffnete, dachte ich noch positiv: Schmitti hingelegt – der Blick sagte „Echt jetzt? Liegen? Und der kleine Doof hat den Spaß?“… ich hätte reagieren MÜSSEN, tat es aber nicht … Jack schickte ich zu den Schafen, Schmitti bekam den Anranz „Leg dich hin!!!!“ Jack wurde unsicher: „ich soll mich hinlegen?“ Schmitti sprang auf „Der schafft es nicht!“ Jack gab Gas „Klar schaff ich das“ und die Schafe entdeckten die Lücke…

Schwupps ging es im Schafgalopp gen Kleinsporkert…

Ich schickte Schmitti hinterher – was sich im Nachhinein als blöd rausstellte, denn die Straße ist wie ein Hohlweg: die Schafe gaben noch mehr Gas und Schmitti kam mit Fragezeichen wieder zurück…

Ich kochte: was für’n blöder Hund, aber eigentlich war ich total sauer auf mich, ob meines Größenwahnsinns. Also nahm ich Jack an die Leine und folgte Schmitti bergauf. In meiner Fantasie standen die Schafe schon auf der Linde und hielten den Feierabendverkehr auf. Gott, wie  borniert kann ich sein, mir einzubilden, mit beiden noch nicht so richtig ausgebildeten Hunden  gleichzeitig arbeiten zu können…

Meine Damen fand ich in Kleinsporkert auf dem Parkplatz unseres Nachbarn Hans. Ich bugsierte Schmitt gekonnt um die Schafe herum, um sie wieder nach unten zu treiben, aber meine Damen hatten die Schafe unserer Nachbarin Annette gesehen und wollten am liebsten zu ihnen klettern: ab durchs Gebüsch vor die Weidetür und da knubbelten sie sich. Jack wollte helfen und kläffte rum; da hab ich ihn erst einmal strategisch günstig an einem Busch festgemacht. Mit Schmitti zusammen haben ich die Damen aus der Ecke geholt und dann sind sie losgehüpft, wieder Richtung ‚Heimat‘.

Ich habe mir dann gemütlich Schmitti ran gerufen, Jack vom Busch gepflückt und bin dann gemütlich – nass geschwitzt – hinter den Flüchtlingen hergegangen.

An der Heimatweide angekommen standen 2 Schafe innerhalb des Zaunes, 3 draußen. Zuerst machte ich Jack an der Heuraufe fest, was er ziemlich beleidigend fand. Dann wollte ich Schmitti die beiden innerhalb des Zaunes stehenden Damen einsammeln lassen, aber die äußeren Damen rannten immer am Zaun mit, wollten sich aber nicht Richtung Ausgang bewegen lassen. Dann habe ich die Taktik umgedreht: Schmitti sammelte die äußeren Damen ein und die innere Abteilung schloss sich glücklich den 3 anderen Damen an. So, wer rechnen kann, kommt wie ich auf 5 Schafe. Vermaledeit, wo waren die beiden anderen? Erst einmal egal, Schmitti trieb gekonnt die Damen in die ‚Feierabendfrische‘ und ich schloss den Zaun… leider zu früh, den plötzlich schossen die letzten beiden Ausbrecherinnen – ist das eigentlich die richtige Bezeichnung, da sie ja innerhalb des Zauns waren? – aus dem sonst nicht so gern benutzen Weidezelt, ließen Schmitti keine Zeit sie lieb abzuholen, stürzten durch den Zaun, auf dem Gott sei Dank kein Strom war und ließen mir bei ihrem Tempo nicht den Hauch der Chance, den unteren Zaun zu öffnen, bratzten einfach in den Zaun, aus dem ich dann die Damen laut fluchend befreite.

Ein Bekannter stand mit seiner Hündin da und schaute sich unseren Spaß an. einziger Kommentar: „Sah doch gar nicht so schlecht aus, was Schmitti da gemacht hat“ und ja, er hatte recht: Schmitti war echt gut und mich gerettet. Jack plärrte die ganze Zeit tödlich beleidigt vor sich hin und so erlöste ich den armen Kerl von der Heuraufe.

Ich bin dann erst einmal ganz in Ruhe um den Zaun gelaufen, habe ihn wieder stramm gesteckt. Dann bin ich mit den jungs spazieren gegangen und  mein Puls hat sich wieder auf Normalniveau eingependelt.

Später, als ich meine Tasse Kaffee bei den Schafen zu mir nahm, kam Hans mir seiner alten Border Collie-Hündin runter: „Habt ihr gerade geübt? Ihr ward doch bei uns oben.“ Ich musste so lachen und erzählte ihm die Geschichte. Er hat mir versprochen überall zu erzählen, wir hätten ’spazieren gehen‘ geübt.

Abends hat Jack die Schafe – mit ein paar gewollten Schleifen auf der großen Wiese – ganz gesittet wieder ins ‚Hei Bettchen‘ gebracht.

Mit Demut und dem Wissen, dass ich viiiiieeeelll zu viiiieeeeelll wollte, werde ich mich nun  zur ruhe begeben. Was für ein Tag!