Nachdem das Fell nun seit meiner Schlacht-Prüfung gesalzen im Garten im Baum hing, haben wir uns heute getraut, den Beutel abzunehmen und zu öffnen… ich habe wirklich geglaubt, dass sich das Fell mittlerweile aufgelöst hat, furchtbar stinkt und Micha und ich uns gemeinsam „erleichtern“ müssen…
Nix da – alles gut
Also habe ich das Fell in unserer alten Dusche 4x gewaschen und durchgewalkt – mit den Füßen
Man kann es bestimmt noch sauberer bekommen, aber ich bin ja „Anfengerin“
Danach habe ich noch evtl. vorhandene Fleischrest abgeschabt und unschöne Fellteile – vollgekackt – rausgeschnitten.
Dann habe ich die nächste Stufe zusammengewischt: Essigessenz, Salz und Wasser.
In der Lake darf sich das Pelzchen nun 1 Woche – unter gelegentlichem Umrühren – ausruhen
Vorab schon einmal DANKE an alle, die heute geholfen haben unsere Heuernte unter Dach und Fach zu bekommen …
Aber fangen wir vorne an:
Micha hat die letzten Tage – nach seiner Arbeit – fleißig in Windgassen und auf Wefelpütt Heu gewendet: es ist alles trocken geworden und wir sind gespannt, wie viele Ballen heute gepresst werden.
Unser Heu kommt – da unsere Scheune immer noch nicht leer ist – in den Schafsstall zum 1.Schnitt. Damit wir Platz haben, werden die 3 Rundballen in die Scheune gekarrt und dann werden Europaletten ausgelegt
Micha ist dann mit der Presse schon mal nach Windgassen los, derweil ich auf unsere Helfer gewartet habe
In Windgassen hat Micha „nur“ gepresst und „raste“ dann nach Wefelpütt, wo wir ihn schon erwartet haben. Er legte sofort mit der Ballen-Herstellung los und wir packten an:
Und dann zog das Sprichwort „Viele Hände, schnelles Ende“ und so wurde ruckezucke der letzte Ballen von Tordis auf den Hänger gepackt
Während Micha die geschrubbte Heuraufe ins neue Domizil gekarrt hat,
habe ich – unter professioneller Beobachtung der Rinder und Schafe
3 der 6 Zäune abgebaut, denn die brauchen wir für die Umzäunung unseres Gartens.
Zuerst haben wir alles in den Garten gefahren, dann haben sich die Schafe von den Rindern verabschiedet
und dann haben wir und die Hundejungs alle Mähs in ihr Paradies geleitet
Während die Jungs auf die Mähs aufgepasst haben, haben wir die Zäune gesetzt, die Hütte aufgebaut, den Strom etabliert und wir hatten noch Zeit, „Kirmes“ für unsere Nachbars-Lümmel zu spielen:
Zum Schluss wurde die Heuraufe gefüllt und alle Mähs konnten es nicht glauben, dass alle gleichzeitig fressen konnten.
Verabredet waren wir so gegen 9, also mussten wir Gas geben…
Punkt 1: Schafe von der Wiese holen und eng in den Stall packen
Punkt 2: wer arbeitet muss essen: Tisch decken
Punkt 3: und los…
Und dann trudelten auch schon die „Externen“ ein:
einige kamen im eigenen Taxi mit Ziegen-Begleitschutz …
andere kamen zu mehreren im „Großraum-Taxi“, sprich Viehhänger
Die Externen erhielten zuerst die Sommerfrisur:
Der junge Bock hat frisch friesiert ein neues Zuhause bekommen
Der Größenunterschied zur Skudde ist echt immens
Auch hier kam viel Wolle runter...
... und hier die schicke Sommerfrisur
und ab Hause
Nach der Schur gings für die Besucher frisch frisiert wieder nach Hause.
Dann kamen unsere 9 Damen dran:
einen nach der anderen wurde unter dem Geblöke der verzweifelten Lämmer „ausgezogen“. Spannend war, dass manche Mütter echt leise waren… Wenn man bedenkt, dass die Auen ohne Pelz anders riechen und die Lämmis wirklich an ihren Müttern vorbeigelaufen sind, könnte man echt auf böse Gedanken kommen: „Vielleicht erkennen sie mich nicht…“
Alle Familien haben sich wiedergefunden.
Da kam ganz schön Wolle ab und ich muss immer wieder feststellen, was die Damen für einen schönen Pelz haben. Hoffentlich finden sich Interessenten für die Wolle …
Zur Belohnung – nach all dem Stress und dem langen Tag – durften alle zusammen in die hochgewachsene Wiese und durften erst einmal reinhauen
Dann kamen sie wieder auf ihre Weide, um die letzte Nacht in Gesellschaft der Rinder zu verbringen: