03.10. Freitag: Reiner hat uns mit Marlen besucht; endlich konnten wir seine zukünftige Frau persönlich kennenlernen. 2 alte Freunde von Reiner – Leo und Thomas – kamen auch vorbei und so haben wir zusammen einen sehr schönen Tag verbracht
Liebe Malen, herzlich willkommen in unserer verrückten Familie
12.10. Samstag: Erntedankfest
Wie jedes Jahr bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Heuernte-Helfern mit einem Erntedank- Grillen:
Ich saß heute Mittag am Schreibtisch als ich aus dem Flur komische Geräusche gehört habe: als wenn einer der Hunde wild träumen würde und dabei mit den Krallen über den Boden kratzt…
Ich sprang auf, um Jack krampfend in der Flurecke vorzufinden, mit weit aufgerissenen Augen, die mich anschrien „Bitte hilf mir“… Böse Erinnerungen kamen aus dunklen Tiefen hoch…
Ich pöbelte die anderen Hundejungs weg und versuchte Jack hochzubekommen, was sich etwas bei dem Krampfen schwierig gestaltete, aber endlich gelang. Ich trug ihn runter und ließ ihn runter, aber er konnte nicht stehen…
Die anderen Bubis liefen mir die ganze Zeit unter den Füßen rum, was mir ein wenig Stress bereitete. Ich versuchte Micha zu erreichen und brüllte ihm ins Ohr „Jack stirbt und ich fahr jetzt zum Doc“. Auflegen, Autoschlüssel grabschen, mit Jack gaaaanz langsam zum Auto wackeln, ihn einpacken und los…
Während der Fahrt versuchte ich den Tierarzt anzurufen: besetzt… als ob ich schließlich durchkam, wurde mir gesagt, wir wissen Bescheid, kommen sie hier heile an und kommen direkt rein… Micha hatte schon angerufen und alles berichtet…
Ab ins Behandlungszimmer, wo mein Jack-Bär alles zugetropft hat.
Erste Diagnose:
Keine Epilepsie
Kein Schlaganfall
Beim Abhören wurden Herzgeräusche festgestellt…
Es erfolgte eine Blutabnahme und wir setzen uns, während wir auf die Ergebnisse warteten, raus in die Sonne
Hier bekam Jack auch den Blutdruck gemessen: alles ok
Die Blutwerte sind super…
Nächste Woche Donnerstag wird das Herz geschalt…
Bitte Daumen drücken, aber er „bettelt“ schon wieder, der Schlumpf <3
Da Lazo und Bert – demnächst: Lasse und Bosse – mit 7 Damen nach Mettmann umziehen und dort in einer Herde leben werden, musste heute ihre „Männlichkeit“ dran glauben: 11.30 Uhr war Termin beim Tierarzt.
Also wurden die beiden in den Hänger gepackt
und dann ging es gen Hückeswagen zu unserem Tierarzt
Wir haben uns für die unblutige Variante entschieden: Samenstränge quetschen – vorher wird lokal betäubt und rasiert
Die beiden Bubis waren sooo brav. Ok, beim minutenlangen Quetschen haben beide einmal kurz gezuckt, kann ich verstehen
Und dann war es auch schon vorbei und nach einer Antibiotika- und Schmerzmittel-Spritze durften sie wieder in den Hänger, wo die beiden erst einmal sehr bedröppelt standen
Sie bleiben heute an einem schattigen Plätzchen im Hänger und können sich erholen
Morgen gibt es nochmal Schmerzmittel und dann geht es wieder zu den kleinen und großen Bubis auf die Weide
Heute war Impfen angesagt. So gegen 8 sollte es in Windgassen bei Martina losgehen. Vorher mussten hier unten die Damen in den „Ruck-Zuck“-Stall – haben Schmitti/Jack und ich mal schnell gemacht; die Damen sind aber auch zu allen Schandtaten bereit.
Dann musste ich los, Firmen/Termin in Ratingen, und musste Micha überlassen, die Bubis in Wefelpütt „einzutüten“; Schmitti und Micha haben die Woche so toll geübt, dass das Einpferchen wie geschmiert funktioniert hat
Bis auf das unsere Tierärztin zuerst zu uns runter kam – danke Ronny fürs Bescheid geben – und Micha und Martina sich in Windgassen in den Landi schwangen und der Impftag in Kleinbeek begann, hat alles wieder super geklappt und alle Schafe und Alpakas duften sofort wieder auf die Wiesen
Derweil ich mich mit Firmendingen beschäftigen musste, hat Micha die Heureste von der großen Wiese geräumt:
Carsten kann düngen kommen und ich bin sehr stolz auf meinen Mann <3
Wir haben echt einen Lauf in 2024: zuerst Michas Finger, dann Lukes Meningitis und jetzt?
So gegen 10 ist immer „Pippi-Time“, da geht’s kurz raus, damit die Hundejungs danach wieder entspannt dem Büroschlaf fröhnen können…
Heute blies Bran fröhlich zum Angriff und Jack ging darauf ein, die Boden-Rakete gab Vollgas, rutschte auf regennasser Straße aus, schrabbte über den Asphalt und blieb schreiend, das linke Hinterbein von sich gestreckt auf der Straße sitzen…
Mein erster Gedanke war: jetzt hat er sich alles gebrochen. Also brüllte ich alle Hundejungs zusammen, sammelte Jack ein, brüllte meinen Mann durchs Telefon an, dass er s o f o r t nach Hause kommen muss und fuhr dann – wie auf Eiern… sehr vorsichtig – mal wieder nach Hückeswagen in die Praxis am Mammutbaum, wo ich schon erwartet wurde.
Wir wurden direkt durchgewunken, ab zum Röntgen: GsD nichts, aber was ist es dann? Wahrscheinlich hat der Nerv ein dickes Trauma
„Die Blauzungenkrankheit ist eine virale Infektionskrankheit von Wiederkäuern wie z. B. Schafen, Rindern und Ziegen. Ihr Name leitet sich von der blauen Farbe der Zunge, einem der Leitsymptome bei Krankheitsausbruch, ab. Die Erkrankung ist eine anzeigepflichtige Tierseuche.„
Da wir kurzfristig einen Impftermin für Dienstag erhalten haben und wir uns zu mehreren Schafsbesitzern zusammen getan haben – ca. 100 Tiere – mussten wir einiges vorbereiten. Dabei fiel mir in unserer Bockgruppe Martin, ein wunderschönes Böckchen aussetzten Jahr auf: trödelig, langsam auf den Beinen und immer einStück von der Herde weg. Außerdem hatte er Sabber am Maul hängen. Noch verdrängte ich den Gedanken an Blauzunge, aber Gedanken sind halt tückisch…
Ich traf mich mit Martina, da wir mit Norbert Schafe aus Hattingen abholen wollten… Micha hat derweil in Wefelpütt mähen wollen, rief irgendwann total frustriert an, das jede Menge Jakobskreuzkraut auf unsere Mähwiese stehen würde – ich hatte mich die Tage vorher mit einem Mitarbeiter der Autobahn GmbH, die hier ungepflegte Ausgleichsflächen betreiben, die gelb sind… Aber die sind gut für die Insekten… dass das Zeug giftig für Pferd, Rind und Schaf ist, wäre nicht sein Problem…
Also bekam Martina mein Auto samt Hänger und ich eilte zum JKK rausrupfen… Danke Gerhard für die Mähunterstützung.
Während Micha dann endlich ans Mähen kam, Martina und Norbert Taxi für die Schafe spielte, holte ich schonmal Wasser und Müsli für die Schafe:
Bei den Damen alles ok, bei den Bubis nicht so ganz, Martin kam mit den anderen mit und hat zu mindest getrunken, er hatte immer noch Sabber am Maul. Der Gedanke wurde lauter im Kopf.
Nachdem Micha mit Mähen fertig war, haben wir die Horden zum morgigen Einpferchen auf den Hänger gepackt und zu erst beiden Böcken abgeladen: 11 Böcke kamen angelaufen, Martin haben wir tot im hohen Gras gefunden
Gute Reise, kleiner schöner Martin
Der Schock sitzt immer noch tief…
Tierarzt angerufen, was tun? Vetamt macht morgen erst wieder um 9(!) auf. Alle sind komplett überfordert, keiner kam, um Blut abzunehmen, um zu testen, ob es Blauzunge war. Also hab ich Martin in den Kofferraum gepackt, evtl. will jmd. am Dienstag noch Proben nehmen…
Am Dienstag früh zuerst beim TA neues Butox ordern, dann beim Vetamt anrufen, um nachzufragen, wie es mit Martin weitergeht: erst ab 9 -wir melden uns aber… Schmitti und Jack zu Martin ins Auto, Schafe einpferchen fahren: zuerst die Damen – alles ok – und dann die Jungs – ging auch, aber Gwyn machte mir etwas Sorgen, deswegen bekam er Paracetamol und Malzbier (Tablette kleingemörsert gegen die Schmerzen, Fieber und das Bier für die Power und Vitamin B) . Vorsorglich bekamen alle Butox aufgetragen.
Die Tierärztin kam von der 1.Impfung auf Hastberg und versuchte sogar noch, Blut bei Martin abzuzapfen: da kam nach 12 Stunden tot nix mehr…
Also haben wir 3 losgelegt und haben in ca. 4 Stunden um die 100 Schafe und Alpakas an 4 Standorten geimpft, auch Gwyn bekam die Impfung auf meinen ausdrücklichen Wunsch.
War klar, dass die letzten Schafe im Regen die Impfung bekamen, aber wir waren fertig…
Da sich keiner mehr gemeldet hatte, was mit Martin zu tun ist, habe ich bei Secanim angerufen, damit er abgeholt wird – ich weine wegen seines schönen Fells
Gerade als ich anfange Martin geruchssicher einzupacken, ruft Micha an, das Vetamt hätte sich gemeldet
Paracetamol und Malzbier ginge ja garnicht… Micha hat dann das TSchG zitiert, dass ein Tier nicht unnötig leiden darf und wir als Tierbesitzer mit anderen Schafsbesitzern im Austausch wären und solange man kein offizielles Nedikament hätten, auch Hausmittel eingegeben würden…
Der TA müsste noch eine Blutprobe von Gwyn ziehen – die Tierärztin war 4 STUNDEN vor Ort – dann müssten wir da jetzt hinfahren… Gwyn ist mitgeimpft worden, damit wäre das wohl etwas sinnlos … ähm, muss im Labor nachfragen … Nächste Woche haben wir einen Termin bei unserem TA
Und der Clou: die Tiere dürfen z.Z. nicht transportiert werden und sollen im Stall bleiben… wir haben keinen Stall, das weiß das Vetamt eigentlich … und wir sind nun – ich hab die Bezeichnung vergessen, muss Micha mir gleich nochmal sagen – ich nenne es „gesperrt“….
Völliges Chaos, bei völliger Unwissenheit
Schlimm, so bekommt man keine anzeigepflichtige Seuche in den Griff
Heute Morgen war ich – bewaffnet mit Paracetamol und Malzbier in 2 Spritzen verteilt bei Böcken
Der linke weiße Hintern ist Gwyn
Ich finde, der Kleene sieht heute besser aus, aber warten wir es ab und drücken uns weiter die Daumen..,
DANKE an alle, die für Luke die Daumen gedrückt haben:
durch die Feststellung „keine Zecken-/ Mittelmeererkrankung“ wurde der Weg für das Kortison frei. Seit 2 Tagen hat er welches bekommen und „mein Hund“ kommt wieder zum Vorschein …
Jetzt pflegen wir das „kleine Pflänzchen Hoffnung“ ganz sorgfältig