Heute hat Martina die letzten 17 Mähdels geschoren
Die Mähdels haben eine Wurmkur, Butox gegen Parasiten und Fußpflege erhalten und waren somit bereit für die Rückreise zur Weide, wo die bereits gestern geschorenen Damen auf sie warten… also ab in den Hänger
Gut, dass die ersten 15 Damen gestern schon eingecheckt haben, so konnte Martina direkt loslegen
Schwupps – waren 15 Mähdels „nackig“
Wir haben zuerst die Damen in den Reisebus gesetzt – viiieeel mehr Platz für alle und dann grob sauber gemacht, denn die nächsten 17 Damen ziehen ja“ gleich“ ein…
Und dann kam die Herausforderung:
geschorene Damen raus und nicht Geschorene rein in den Hänger…
Wir haben die Nackedeis in einen Zaun vor der Weide gepackt und die Ungeschorenen über den Umweg Zelte in den Hänger verfrachtet und ja… es wurde durch die genervte Besitzerin etwas lauter und die ich habe meinen beiden tollen Hunden Schmitti und Jack öfter verbales Unrecht angetan, ABER die Hundejungs haben das super gemacht
Unter viel Geblöke – die Geschorenen suchten nach ihren ungeschorenen Angehörigen – haben wir die letzten 17 Mähdels runter gebracht
Um 10 Uhr waren Martina und Jens da. Bis dahin haben wir noch gewerkelt:
Drencher vorbereiten für Anti-Wurm- Zeug
Butox in 12 10ml-Spritzen
Tisch für Vlies-Verpackung
Tüten und Edding für Vliese
Tisch für Getränke
Lampe anschließen
Klauenpflegezeugs
…
Jens unterstützt Martina beim Scheren, in dem er Kämme anreicht, säubert, Öl auf die Kämme gibt, renitente Schafe festhält… die beiden sind ein tolles Team.
Dementsprechend waren schnell waren die Bubis nackig…
Wir haben dann die Bubis wieder auf die Weide gebracht und haben angefangen etwas aufzuräumten. Da das Wetter noch gut war, entschieden wir, die 1.Fuhre Mähdels schon mal runter zu holen:
Die zurückbleibenden Mähdels fanden das garnicht witzig.
Die Damen mussten noch eine Weile im Hänger bleiben, da wir noch kräftig die Schafkacke der Bubis wegschrubben mussten
Das abgetrennte Fingerglied wurde in einer 5 stündigen OP mit örtlicher Betäubung wieder angenäht: 1 Arterie und 2 oder 3 Nerven konnten verbunden werden, Blutegel haben für den Blutabfluss gesorgt. 1 Woche KKH mit Antibiotika, Wärmekissen und den Egeln sollte es mit einer 50/50-Chance evtl. hinbekommen…
Leider hat es nicht geklappt: das Fingerglied und „etwas mehr“ wurde entfernt und nun ist der linke Ringfinger der kürzeste Finger geworden
Der Finger muss nun verheilen und dann geht es mit Physiotherapie und Lymphdrainage los…
Wir werden berichten, für welche alltäglichen Dinge der linke Ringfinger benötigt wird; 10 Fingersystem zum Tippen ist der erste Eintrag
Micha brachte mir sämtliches Holz zum Spalten runter
Micha wollte derweil das olle Holz auf den Hänger packen, um es endlich wegzufahren – eigentlich sollte es schon im diesjährigen Osterfeuer schmoren…
Bis heute Abend wollten wir fertig sein, damit der Holzspalter zurück gegeben werden konnte.
Was genau passiert ist, weiß ich nicht: Rolf hat mir ein wenig geholfen, wir hörten Etwas und dann kam Micha ganz ruhig um die Ecke und sagte völlig ruhig: „Wir haben ein Problem.“ Auf meine Frage, welches Problem antwortet er ganz trocken „Mein Finger ist ab…“
Dann fängt in meinem Hirn automatisch das Notprogramm an zu laufen:
Spalter aus, Stecker ziehen, Radio aus, Stecker ziehen, Hundejungs pinkeln lassen, Kühltasche mit Tiefkühlkost vollpacken – Rolf hat das abgetrennte, noch im Handschuh steckend, gefunden, Micha fragen, ob er seine Papiere dabei hat, ab ins Auto los…
Direkt zur Notaufnahme, Aufnahme, warten auf den Handchirurgen
Das Fingerglied wurde dann aus der Tiefkühltüte heraus geholt und Fingerstumpf und „Stück“ wurden inspiziert und nun fachgerecht verpackt.
Der Handchirurg hat ein sehr gutes Aufklärungsgespräch mit uns geführt, hat alle möglichen Szenarien mit uns besprochen: Micha hat sich fürs Annähen entschieden
Zwischendurch habe ich noch unsere Nachbarn gebeten, mit den Hundejungs rauszugehen
Ich bin dann, als Micha in den OP gebracht wurde, kurz nach Hause, Köfferchen packen. Die oben genannte Helfertruppe <3 hat noch den Treckerschlüssel bekommen, da sie bei uns auf dem Hof aufgeräumt haben: ihr seid der Hammer
Michas Op hat von 18.30 bis 21.30 Uhr gedauert
Nach 2 Whisky bin ich ins Bett gefallen…
Am nächsten Morgen habe ich – nach dem Sprichwort: Schenkt dir das Leben (Fingerkühl-Tiefkühl) Obst schenkt, mach Marmelade draus – „Pechmarmelade“ erstellt
So gegen 11 bin ich ins KKH. Der arme Micha lag mit dickem Verband und Draht im Finger unter einer Wärmedecke und sah aus, wie ein Häufchen Elend. Die OP ist gut verlaufen, ein paar Sachen konnten wieder verbunden werden, u.a. eine Vene, die Blut in rein, aber leider noch nicht rausführt. Dementsprechend werden Blutegel angesetzt…
Zuhause habe ich mich dann ans Holz begeben: restliches Holz spalten, kleine Stämme auf Palette gepackt, Timo hat mir die Gitterboxen zur Seite gestellt, so dass Frank seinen Spalter abholen konnte. Das Holz ist abgedeckt worden, der Aprilregen kann kommen, „Holzkrümmel“ entsorgt – ich komme wieder an den Landi ran, Hundejungs bespassen, Schafe versorgen
Und dann habe ich meine Seele gestreichelt und habe bei MC Doof Abendbrot organisiert.
Jetzt falle ich ins Bett und hoffe, dass ich schlafen kann