Zusammenfassung der letzten Tage…

Da schaut man auf den Kalender und schon sind wieder gaaaanz viele Tage weg. Wo hauen die denn hin ab?

Irgendwie passiert nichts Dolles, aber trotzdem fühlt man sich, wie unter eine Dampfwalze gekommen: morgens steht man müde auf und abends fällt man müde ins Bett. Was dazwischen passiert ist? Mmmmhhh, kann ich mich gerade nicht daran erinnern. Das sagt mein Papa häufiger und ich finde es befremdlich, dass es mir genauso geht. Ich denke, ich brauche echt Urlaub, Micha auch.

An was kann ich mich denn erinnern:

mein Großonkel Werner (der Ehemann der jüngsten Schwester der Mutter meines Vaters… alles verstanden?) ist im stolzen Alter von 90 Jahren verstorben. Am Samstag vor der Beerdigung fragte Papa „Was ist mit dem Kranz?“ Ups, da war doch was. Also Ute angeschrieben, ob sie schon aus dem Urlaub zurück sei (Ja) und den Kranz bis Mittwoch fertig bekäme (Ja). Oh. Schleife muss ja auch noch dran: Recherche im Internet ergab einen netten Spruch -> Geschafft (Danke Ute) -> wurde ein großer schöner BlumenwieseKranz mit viiiielen Sonnenblumen. Mittwoch morgen habe ich den Kranz und Papa ins Auto verfrachtet und dann sind wir nach Dortmund aufgebrochen. War auf dem letzten Drücker; schön, dass Micha schon da war, Papa in Empfang nehmen konnte, so dass ich den schönen großen Kranz in die Kirche schleppen konnte. ‚Welch komische Bestuhlung‘ dachte ich mir als ich an dunklen „Sitzreihen“, in denen auch schon mal Plätze vom Altar wegschauten, vorbeihechtete. Vorne, wo die Urne in einem gelben Rosenherz stand, angekommen  fragte ich leise, ob ich unseren Kranz hier ablegen durfte (Ja) . Ich wunderte mich ein wenig, dass da kein anderer Kranz/anderes Gesteck lag, ging aber leise und artig zu Micha und Papa, die schon Platz genommen hatten. Die Andacht war sehr nett und dann erhoben wir uns zur Urnenbeerdigung. ’sollen wir den Kranz schon mitnehmen?‘ fragte ich leise Micha (Nein). Ok, wir folgten der Urne und den anderen Trauergästen, die plötzlich in eine der dunklen Sitzreihen abbog und stehen blieb: na sowas… Die Grabeskirche-Liebfrauen ist in ein großes Kolumbarium umgeändert worden und die dunklen Sitzreihen sind Urnengräber. Sowas von toll, ich bin immer noch begeistert. Alles anderen Trauergäste hatten eine Rose dabei und wir haben die große Blumenwiese voller Sonnenblumen als letzten Gruß mitgebracht. Danach ging es zum gemeinsamen Kaffee trinken, wo jeder nach Micha fragte, der aber schon wieder gen Gelsenkirchen ‚auf Arbeit‘ entfleucht war. Es war echt schön, nach so langer Zeit mal wieder meine Cousinen und meinen Cousin zu sehen. Peinlich, dass Ulrike, die Tochter meiner Cousine Ingrid  selber schon große Kinder hat…. Damit wir uns nicht wieder so lange aus den Augen verlieren, haben wir beschlossen, dass es im Herbst bei uns einen ‚Familien-Grilltag‘ geben wird. Wir freuen uns schon!

Dann bin ich mit den Jungs und Christiane und Naya spazieren gegangenjugendschwimmer und Schmitti ist fast die ganze Zeit ohne Leine gelaufen, hat super gehört und hat alle Spaziergänger und Fahrradfahrer links liegen lassen. Ich bin so stolz auf den Lütten. Und dann haben wir uns angewöhnt am Wochenende auf die Hundewiese nach Hattingen zu fahren, damit die Drei mal so richtig mit fremden Hunden toben können und Schmitti seinen Jugendschwimmer machen kann.

Rupi war beim Friseur und sieht wieder aus, wie ein alter Welpe: er ist so grau, dass er sich auf dem Asphalt unserer Straße verstecken kann. Es war wieder eine Stunde Kampf und Rupi war echt kaputt danach, aber er ist wieder so gut drauf: frech und laut.

Wir haben es geschafft und haben einen Elektriker engagiert, der sich malkabelsalat mit unseren Leitungen auseinander setzt. „Ich habe schon viel Schlimmeres gesehen“ hat uns Mut gemacht. Wenn alles hinhaut, können wir endlich unsere Wand machen und dann dem Schreiner Bescheid geben, auf dass die Treppe endlich fertig wird und wir ‚Treppenhaus‘ und Arbeitszimmer streichen können. Es geht vorwärts!

Eigentlich wollten wir Grünzeug schnibbeln – Efeu, Bäume und Gras – aber es regnet und so hoffen wir aufs Wochenende.

Wir haben zwischendurch unsere Heizung angeworfen: der Bach sorgt für Feuchtigkeit, aber der Geruch von brennendem Holz ist auch im Sommer schön.

Dann versuchen wir noch so viel Zeit, wie möglich mit Papa zu verbringen. Das schlechte gewissen nagt und fragt doofe Sachen, wie „Geht’s ihm gut?“, „Braucht er noch etwas?“, „Was können wir noch machen, dass er wieder glücklich wird?“
Viele sagen jetzt „Was für’n Blödsinn!“ und ich hoffe, sie haben recht.

walesAber eigentlich würde ich jetzt auf meine Insel, um nach Snowdonia zu fahren, endlich mit dem Narrowboat die Kanäle unsicher machen, auf dem Long Mynd wandern gehen und immer am Abend mit meinen Engländern gemütlich ein paar Baileys zu trinken und Spaß zu haben.

Träumen darf ich doch, oder?

 

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