Papa wieder im Krankenhaus

Eigentlich sollte hier mal wieder etwas über meine Lieblingsbeschäftigung Mähen stehen, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…

Da es gestern nochmal so richtig heiß war, habe ich mich entschieden, doch dem Brunnengrundstück eine Kurzhaarfrisur zu verpassen und danach das nicht benutzte Kitz-Kinderzimmer – unseren oberen Garten – zu verschönern. Also Wombat gestartet und los. Zwischendurch kam Micha nach Hause, fuhr aber direkt noch einmal los, um Sprit für den Wombat zu holen.

Ich mähte gerade den hinteren Teil vom Garten, als Micha mit dem Kanister ankam. Also angehalten, Tankdeckel auf und rein mit dem Sprit. Der gluckerte noch, als das Handy klingelte: „Ihr Vater ist mit 40 Grad Fieber ins Krankenhaus gebracht worden.  Da der informierte Arzt nicht kam, habe wir einen Krankenwagen gerufen.“

Wie, der Arzt kam nicht? Es schleichen sich sehr dunkle Gedanken ein: alter Mann, heißes Wetter, Fieber…. Erledigt sich wohl von alleine…

Also Wombat einparken, die armen unterspielten Hundekinder noch mal Gassi gehen lassen und dann los, auf nach Hilden. Im Krankenhaus schickten sie uns in die Ambulanz, ließen uns aber lange vor der Behandlungszimmertür stehen. Wahrscheinlich wollte der Arzt Ruhe vor den Angehörigen haben… Als eine Schwester aus dem Zimmer kam, durften wir dann endlich rein: mein armer Papa lag, wie ein Häufchen Elend nach Luft ringend auf der Liege. Er bekam Sauerstoff, hatte zu diesem Zeitpunkt schon wieder einen Puls unter 100 und einen annehmbaren Blutdruck. Die Augen waren kleine Sehschlitze, mit denen er aber nichts wahrgenommen hat. Nachdem ich ihm die Hand auf die Stirn gelegt hatte, gingen die Augen zu.

Der Arzt, der einem noch nicht mal die Tageszeit sagen konnte, erzählte uns dann etwas über Papas Zustand – könnte eine Blutvergiftung sein, aber auch irgendein anderer Infekt – , aber irgendwie hörte ich immer nur MRSA. Das scheint wohl die Standarderklärung für sämtliche Zustände bei alten Menschen zu sein. Der Hit war, als er erzählte, dass „… der Nierenstein in Solingen ja nicht ganz entfernt wurde…“ und „… die Antibiotika, die er in Solingen bekommen hat, überhaupt nicht gegen MRSA helfen…“
Bitte?!?
Warum stopft man, wenn das Zeug nicht hilft, einem (alten) Menschen Antibiotika in den Balg, vor allem, wenn bekannt ist, dass dieser Mensch Probleme mit den Nieren hat?
MRSA hinten, MRSA vorne… Wir wüssten ja über Papas allgemeinen Gesundheitszustand und wir sollten uns Gedanken machen, wie es weiter geht und ob und was man denn alles noch, wenn es ihm so schlecht geht, machen soll.
Bitte?!?
Soll mein Vater demnächst, wenn er wieder 40 Grad Fieber hat, nicht mehr als lästiger Patient ins Krankenhaus? Soll er doch im Heim bleiben und dann schaut man mal, ob er es überlebt?
Micha und ich schauten uns an, wartete auf die Frage, die bei einem Tierarzt gefallen wäre: „Sollen wir ihn jetzt erlösen und einschläfern?“

Was für eine Kackdreistigkeit!!! Wenn die Ärzte keine Bock auf alte kranke Menschen haben, dann sollten sie den Beruf wechseln und zwar schnell.

Papa wurde noch geröntgt, da ich dem Arzt von dem immer im Hals hängenden Schleim erzählt habe, der seit der OP wegen des Oberschenkelhalsbruchs auftritt: Papa hat irgendwas in der Lunge und eine Entzündung im Hals. Toll! Noch keinem aufgefallen, obwohl er fast am Rotz erstickt… Er kam dann auf die Wachstation, damit sie ein Auge auf ihn haben konnten. Den Doc haben wir da auch noch einmal getroffen und er hat gesagt, dass die Blutuntersuchungsergebnisse morgen da sein sollen. Irgendwie kamen wir auf den Anfang des Endes letzten Jahres zu sprechen, den Sturz in der Rostocker Straße. Dass er da schon mit Unterkühlung und Blasenentzündung ins Benrather KKH gekommen ist. „Da hat er damals schon MRSA gehabt…“ „Nein, war keine Rede von“…

Ich bin frustriert, wütend, stinksauer, traurig, hilflos und das alles gleichzeitig und ich weiß nicht, wohin mit den Gefühlen und wer da helfen kann.

Unser Gesundheitssystem inkl. Heim und KKH ist schlimm: zu wenig Menschen für zu viele Patienten. Die Götter in weiß machen, meiner Meinung nach, Umsatz, aber keine Arbeit für die Menschen mehr – habe wir ja im Solinger KKH gesehen: 2 mal haben sie Papas OP verschoben. Der arme Kerl hat jedes mal ab den Abend vorher nichts mehr zu essen und zu trinken bekommen. musste den ganzen Tag warten, dass er dran kommt, da er ja als (angeblicher) MRSA-Träger immer als letztes in den OP geschoben wird und dann hieß es wieder: ätschibätsch – eine Ärztin erzählte nachher, dass die Anästhesisten ab 15 Uhr keinen Bock mehr hätten – war mal wieder nix… Nachdem ich dann gemeckert habe, wurde er im 3.Versuch operiert…

Was hat dieser arme Kerl in seinem vorherigen Leben angestellt, dass er so eine Scheiße durchmachen muss?

Bitte Daumen drücken, so oder so

Frühstück mit Papa im Klinikum Solingen

Ich verliere immer mehr den Glauben in Ärzte und das Gesundheitssystem, aber lassen wir das…

Dadurch, dass er und ich heute morgen viiiiel zu früh Richtung Klinikum Solingen unterwegs waren und er durch schlechte Werte nicht behandelt werden konnte, kamen wir – vor seinem Rücktransport nach Hause – in den Genuss, im Bistro des Klinikums lecker frühstücken zu können.

Spaziergang mit Papa

Nach dem Hütetraining sind wird direkt zu Papa gefahren, um mit ihm und den Hundejungs spazieren zu gehen. Bine ist auch gekommen und so haben wir Papa dick angezogen und sind losgeschoben. Wir sind bis zur kleinen Itter gekommen, wo die Hundejungs ausgiebig geplantscht haben. Rupi war so gut, nach der Kaltwasserbehandlung drauf, dass er im Altherrengalopp aus dem Wasser kam.

Der Spaziergang war zwar kurz, hat Papa und uns aber gut getan.

 

Familientag

Heute sind Reiner, Micha, die Hundejungs und ich – nachdem wir Reiners Autochen mit Kommode und Winterreifen beladen haben – zu Papa gefahren. Der hat sich schon, seit wir ihm erzählt haben, dass Reiner kommt, auf den Besuch gefreut.
Als wir ankamen, saß Papa vergnügt vor einer Donauwelle, die er erst einmal komplett verputzt hat. Dann haben wir ihn warm angezogen, haben noch eine Decke über die Beine gelegt und ihn raus in die wunderschöne Sonne gefahren. Der erste Spaziergang ging durch den immer mehr erblühenden Park des Haus Horst. Diese Runde endetet im Café des Hauses, wo Bine – die mittlerweile zu uns gefunden hat- und ich ein dickes Stück Torte und die Jungs ein dickes Eis bekamen; Papa hat sogar 3 große Kugeln Eis bekommen und aufgegessen…
Irgendwann saß Papa zitternd vor Kälte in seinem Rolli und wir machten, dass wir in die Sonne kamen (die nächsten Café-Besuche werden IMMER auf Sonnenplätzen stattfinden) Wir haben noch eine Runde um Papas Heim gedreht, damit er in der Sonne noch Wärme tanken konnte. Eine nette Dame machte noch ein Familienbild von uns vorm Heim. Wir haben  Papa in sein Zimmer gebracht und haben ihn direkt ins Bett unter warme Decken gepackt. Er sah sehr zufrieden aus und ist auch sofort eingeschlafen.
Wir haben uns leise verabschiedet und hoffen alle, dass er wunderschön geträumt hat…

Alles Liebe zum Geburtstag Papa

Wir wollten heute schön mit Papa essen gehen, Bine hatte für uns alle – samt Wuffeln – einen Tisch mit Rheinblick in Monheim reserviert…

Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt: ich bin total erkältet und das möchte ich wirklich dem Geburtstagskind nicht weitergeben; Papa sagt, so ein Geschenk möchte er nicht 😉

Also sind Bine und Andi mit Papa essen gewesen und wir man sieht, hatten sie Spaß:

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Den nächsten Geburtstag feiern wir wieder zusammen – ohne Erkältung!!!!

Adventsfeier im Haus Linde

Kennt ihr das? Langsam wünsche ich mir, dass die Vorweihnachtszeit vorbei ist, denn man hat nicht einen Tag für sich. Eigentlich wollten wir schon lange unsere Hecke und unseren Efeu gekürzt haben, aber IMMER IST WAS… Aber was jammere ich auf hohem Niveau, jeder Termin macht ja auch im Nachhinein immer Spaß, denn man trifft immer Liebe Menschen …

So auch heute: Adventsfeier in Papas neuem Domizil: Haus Linde.

zuerst haben wir überlegt, unsere Jungs in Weihnachtsverkleidung auflaufen zu lassen, …

p1160427 p1160430… aber wir haben es doch sein lassen, denn wir wollten den Engelchen nicht die Show stehlen

Die Heimleitung hat eine wunderschöne Feier organisiert, des Speiseraum war brechend voll mit Bewohnern und Angehörigen. Leider war die Akustik in unserer Ecke nicht so berauschend, deswegen haben Papa du ich kräftig die Weihnachtslieder mitgesungen: auch wenn Papa auf einem Bild das Text-Blatt hält, war er absolut Text-fest, ich musste spinxen. Das war ein sehr nettes Fest,an dessen Ende jeder Bewohner ein auf ihn abgestimmtes Geschenkchen erhalten hat.

Danach sind wir noch schnell nach Heiligenhaus auf den Weihnachtsmarkt zu Edelgard gehechtet, um sie an ihrem Stand zu besuchen. Dort habe ich ihre Schnäpse durchprobiert – ich musste nicht fahren – und wir haben uns lecker eingedeckt, damit Micha auch mal nippen darf 😉
Das war dann wohl auch unser einziger Weihnachtsmarktbesuch; mehr werden wir wohl dieses Jahr nicht schaffen…

Allen einen frohen 3.Advent!!!

Papas „Adventskranz“

Damit es in Papas neuem Zuhause auch ein wenig nach Weihnachten aussieht, haben wir uns überlegt: ein Adventskranz muss her, ABER ohne Kerzen. Gut, dass sämtliche Warenhäuser in der Weihnachtszeit, herrlichen Glitzer-Blink-Weihanchts-Schnickschnack auf den Markt werfen, damit auch in der letzten dunklen Hütte ein kleines Licht erscheinen möge…

Ich bin bei Tschobi fundig geworden: was mich überzeugt hat, war:
6 Stunden leuchten, 18 Stunden aus und dann von alleine wieder an…

Her damit! was gar nicht so einfach war, denn viele Menschen sprangen wohl auf das „automatische“ an. Ich habe dann aber noch 4 Exemplare der kleinen Lichtkuppeln erwerben können. Dann noch kurz ins Nanu-Nana und das Drumherum kaufen und schwupps, haben wir einen schönen Adventsbalken für Papa gebastelt.

Nächsten Sonntag „zünden“ wir die 3.“Kerze“.

 

Mit Papa auf afrikanisches (Weihnachts-)Konzert

Heute hat der Chor Makwaya in Wuppertal ein (Weihnachts-)Konzert mit afrikanischen Liedern gegeben. Meine Schwester leitet den Chor, mein Schwager singt mit und Papa mag die Konzerte. Also haben wir Papa abgeholt und sind mit ihm auf dem 1.Advent dahin gefahren…

Moment, abgeholt? Wir mussten ihn erst suchen. Das Zimmer war dunkel, der Rollator war weg, Bad war leer…. Wo ist er hin? Wir haben ein paar Schwestern gefragt, die nur antworteten: „Gerade war Singen, da war er noch dabei. Er ist abr ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen und mischt hier alle auf.“ (in sehr positiven Sinn) 🙂 Mann, was machten mich diese Worte glücklich 🙂 Wir suchten weiter und fanden ihn gaaaaanz hinten an der Küche gemütlich mit 2 weitern Bewohnern Mühle spielen. Er freute sich uns zu sehen und wir mussten ihm erst einmal seinen Terminkalender nahe bringen: Konzert, jetzt!

Höflich entschuldigte er sich bei seinen Mitspielern, eilte auf sein Zimmer, wo wir ihn winterfest machten und schon waren wir unterwegs nach Wuppertal.

Das Konzert war – wie immer – sehr schön. Afrikanische Lieder haben (für mich) was sehr emotionales und magisches an sich und als sie zum Schluß die südafrikanische Hymne Nkosi sikele li’Africa sangen, hatte ich schon wieder Pippi in den Augen stehen: w u n d e r s c h ö n…

Gisela und Willi kommen uns mit Papa besuchen

Heute haben Gisela und Willi Papa aus dem Heim abgeholt und haben ihn zu uns „entführt“. DANKE dafür.
Nach einem gemütlich Kaffee trinken im Warmen – leider ist der Sommer und das draußen Sitzen vorbei – sind wir dann noch schön spazieren gegangen. Auf dem Rückweg ist Papa dann ein sehr langes Stück auf seinen Rolli gestützt selber gelaufen. Das war sooo toll.


Ihr seid jederzeit willkommen 🙂

Mal kurz wieder im KKH

Langsam bekomme ich das Gefühl, dass Papa es im KKH nett findet…

Das war ein SCHERZ!!!

Wir saßen gerade mit Kuchen auf dem Sofa und trockneten nach dem nassen Scharpi-Spaziergang, als wir eine Mitteilung meines Schwagers bekamen, dass der Katheder raus ist und Papa gleich vom Krankenwagen abgeholt wird und ins Solinger Klinikum gebracht wird…

Erholsames Wochenende sieht anders aus: also rein in trockene Klamotten, die Rosinenschnecke als Wegzehrung eingepackt, ab ins Auto und los: Solinger Klinikum kenne ich noch gar nicht. Gibt es Sammelalben über KKH? Ich hätte gerne eins…

Im KKH angekommen, teilte man mir mit, dass Papa nur einen neuen Katheter bekommt und dann sofort wieder ins Heim gebracht würde, also ich gar nicht mehr zu ihm gelangen könnte. Ich habe ihn dann beim Rücktransport zum Krankenwagen gesehen: er war gut drauf und das beruhigte mich ein wenig. Also wieder ab ins Auto – Parkkarte kostete nix – und hinter dem Krankenwagen her zum Heim. Die Jungs, die Papa durch die Gegend kutschiert haben, waren sehr nett und lustig und so wurde er mit vielen Scherzchen wieder ins Bett gelegt.

Zur Zeit hat Papa einen großen Urinbeutel, der immer am Bett befestigt wird, da er viel liegt. er hat ihn wohl beim Toilettengang vergessen, ist hängen geblieben und so hat er sich wohl den Katheter gezogen (Ich darf gar nicht daran denken, wie weh das tun muss…) Als Wiedergutmachung hat er vom Heim Kaffee und Kuchen bekommen und hinterher noch meine Rosinenschnecke…

Wat en Stress!!!! Aber das mache ich gerne…